Bewaffnung der Franken und Sachsen

Sagte bei den Frauen ihr Schmuck vieles über ihre soziale Stellung aus, war es beim Mann seine Bewaffnung. Ganz nebenbei konnte diese aber natürlich auch zur Beilegung kleiner und großer Meinungsverschiedenheiten genutzt werden. Daher will ich hier auch diese Thema nicht unbeachtet lassen.
Die wohl meist verbreitete Waffe der frühen Merowingerzeit dürfte das Sax gewesen sein. Das Sax ist im Grunde kaum mehr als ein langes, einschneidiges Messer.
Die typische Form des 6. Jahrhunderts ist das Schmalsax, welches mit seiner langen, schlanken Klinge, dem geraden Rücken und der aufwärtsgebogenen Schneide wohl eher als Stichwaffe anzusehen ist. Spätere Saxformen wurden dann wuchtiger und konnten auch als Hiebwaffe und Werkzeug eingesetzt werden.
Eine weitere sehr häufige Waffe ist der Speer. Diesen gab es in verschiedensten Größen - kleine Wurfspeere, größere für Wurf und Stoß geeignete und auch schwere Lanzen.
Eine Sonderform des Speeres stellt der Ango dar, bei welchem auf dem Holzschaft eine bis zu einem Meter lange, schlanken Eisentülle mit einem kleinen Blatt mit Wiederhaken sitzt. Diese sollte sich, ähnlich dem römischen Pilum, im Schild des Gegners verhaken und verbiegen um es unbrauchbar zu machen.
Äxte waren ebenfalls häufig anzutreffen. Auch hier gab es verschiedenste Formen und Größen.
Besonders erwähnenswert ist hiebei wohl die Franziska - eine fränkische Wurfaxt mit geschwungenem Blatt, einer ausgeprägten vorderen Spitze und leicht schräg angesetztem Schaft.
Die angesehenste Waffe der Zeit dürfte jedoch die Spatha, das zweischneidige Hiebschwert, gewesen sein. Im vergleich zu späteren Schwertformen fällt auf, daß im 6. Jahrhundert im Griffbereich noch viel organisches Material verwendet wurde. Das kleine metallene Knaufhäubchen erfüllte noch keine Gegengewicht-Funktion, wie dies bei späteren Schwertern der Fall war und die Klinge verjüngte sich noch nicht zur Spitze hin. In der Folge erhielt man ein Schwert, welches zwar leicht aber doch recht kopflastig war.
Zur Verteidigung wurden einfache, runde Schilde aus Holz genutzt. In der Mitte war die Handhabe vor einem Griffloch befestigt. Darüber befand sich ein eiserner Buckel zum Schutz der Hand. Ein Teil dieser Schilder war vermutlich konkav gewölbt. Zum besseren Zusammenhalt der Planken wurde das ganze wahrscheinlich noch mit Rohhaut bespannt.
Helme oder gar Rüstungen waren im 6. Jahrhundert extrem selten. Nur vereinzelt findet man Spangenhelme byzantinischen Ursprungs oder Fragmente von Kettenrüstungen.
Im 7. Jahrhundert tauchten auch Lamellenrüstungen und -Helme auf.